Ein herzliches Grüß Gott und Willkommen im Ursulinenkloster Straubing

Wir sind eine Gemeinschaft von Frauen, die nach dem Vorbild der heiligen Angela Merici ein Leben in der Nachfolge Jesu führen. Wir wollen in unserem Leben - jede an dem Platz, an dem sie steht - die Liebe Gottes zu allen Menschen sichtbar und erfahrbar machen. Dabei möchten wir offen sein für die Fragen und Anliegen der Menschen um uns herum, der Menschen, mit denen wir gemeinsam unterwegs sind.

 

Angela30 Ursula SR 300Ein Glasfenster im Treppenhaus unserer Schule

Das Bild, ein Ausschnitt aus einem großen Glasfenster, hergestellt in der Werkstatt der traditionsreichen Hofglasmalerei Zettler in München, Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts, zeigt im neubarocken Stil barockes Welttheater. Dies diente vor allem Jesuiten zur Veranschaulichung der Heilswahrheit, in Verbindung von Physik und Metaphysik, Diesseits und Jenseits.
Vor einer himmlischen Kulisse, einem Wolkenband, in einem Lichtkegel, Mandorla genannt, von dem goldene Strahlenbündel auf die Erde fallen, überreicht Ursula Angela die Fahne mit weißem Kreuz auf rotem Hintergrund. Sie, Patronin der Ursulinen, ist gekleidet in ein weißes Gewand mit blauem Mantel, versehen mit einem Heiligenschein und einer Krone, was an Maria erinnert.
Angela Merici, die Gründerin der Ursulinen, ist gekleidet in ein braunes Ordensgewand, sei es eine Anspielung auf das Kleid der franziskanischen Tertiarin, sei es ein Hinweis auf die seit Anfang des 17. Jahrhunderts bestehende Ordenstradition.
Ursula als Anführerin von 11 oder 11000 Frauen, einer in verschiedener Weise deutbaren Zahl, beugt sich bei der Übergabe zu Angela, neben der ein aufgeschlagenes Buch liegt, in dem ein schwer lesbarer Text erkennbar ist.
Szenen in jesuitischen Welttheatern sollten der Erziehung dienen, auch indem sie Leser, Zuschauer, Betrachter aufforderten, sich am Spiel (ludus, lateinisch, zu übersetzen mit Spiel und Schule) zu beteiligen, um durch Miterleben eine Katharsis, eine Läuterung, zu erfahren.
Die Fahne, ein identitätsstiftendes Symbol für ein Land, eine Vereinigung, einen Berufsstand … verlangt Treue zu bestimmten Wertvorstellungen, bedingungslose Gefolgschaft. In der christlichen Tradition ist sie vor allem ein Attribut des auferstandenen Christus.


Aus der Sphäre des Himmels, eines Zustandes der Transzendenz, wird die Fahne einer wür-digen Vertreterin der diesseitigen Welt gegeben. Die Realität soll auch durch die stilisierte Darstellung einer Landschaft mit grünen Büschen und Blumen bestätigt sein.
Diese Fahne hat Angela zu tragen, um sie in Fortführung der Geschichte ihren Gefährtinnen, Ursulinen und allen, die sich ihnen zugehörig fühlen, weiterzugeben, damit diese den kämpferischen Einsatz für das Licht verwirklichen, in Einklang mit Jesu Aussage: “Ich bin das Licht der Welt.“
Das weiße Kreuz auf rotem Grund erinnert an Jesu Forderung: “Folge mir nach“, gemeint ist der bedingungslose Einsatz für dessen Botschaft nach seinen Worten: “Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben“.
Ursula und die Ihrigen werden als Märtyrer verehrt, was bedeutet, Zeuge sein mit eigenem Blut.
In Bezug auf Angela Merici kann man interpretieren „mit Herzblut“, im täglichen Leben.

 

Rita Juliane Kunze, Aggregierte

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